Nicola Randones Album zeichnet sich durch ausgezeichneten Gesang und feinfühlige italienische Texte aus, die sich sowohl spirituell-religiöser Themen als auch zwischenmenschlicher Gefühle annehmen.

Randones manchmal tendentiell opernhafte Stimme weist gewisse Ähnlichkeiten mit der eines Eros Ramazotti auf. Musikalisch hingegen gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten. Randones Musik ist dabei nicht progressiv im herkömmlichen Sinne, genaugenommen fällt "Morte di un amore" für mich in den Bereich anspruchsvoller Popmusik, hier und da gibt es sogar ein paar Reggaerhythmen, aber auch klassische Anleihen fehlen nicht. Nicola Randones angenehmer Gesang und die sehr gefälligen Melodien schmeicheln die Lieder ins Ohr – was auch daran liegen kann, daß die italienische Sprache am sich schon sehr melodiös ist.

Wer auch abseits der bekannten Progpfade rechts und links vom Weg mal abzweigen möchte, dem wird "Morte di un amore" gewiß gefallen können. Gewarnt seien aber all jene, die progressive Symphonien oder vertrackte Instrumentaleinlagen bevorzugen – für sie wird Randones Album wahrscheinlich zu geradlinig sein.

"Morte di un amore" konzentriert sich mehr auf das Gefühl denn auf üppige musikalische Exkursionen. Doch genau im Gefühl liegt auch die Stärke von Nicola Randone. Man spürt, daß er etwas zu erzählen hat – und seine Geschichten vom Ende der Welt, dem Ende einer Liebe oder auch dem Grauen des 2. Weltkrieges gehen unter die Haut.

Nicola Randone hat mit "Morte di un amore" ein exzellentes Beispiel für interessante, tiefsinnige und trotz allem Anspruchs sehr angenehme Popmusik geschaffen. Wer abseits aller Genregrenzen gute Musik liebt, dem sei das Album auf jeden Fall zum Reinhören empfohlen.

Mehr Informationen zum Künstler und zur CD gibt es auf www.nicolarandone.com.

12 Punkte